Vom bösen Wolf bis Donald Duck - Tiere im Comic
Sonderausstellung
Ob in den Grimm’schen Märchen oder in zeitgenössischen Comics – Tiere spielen darin ganz wesentliche Rollen. Sie sind Helden oder Antihelden, Gegenspieler oder Helfer, treue Gefährten oder verwunschene Menschen. Ihre Darstellungen dienen oft als Projektionsfläche menschlicher Eigenschaften, Gefühle und Gedanken, Sehnsüchte, Ängste und Wertvorstellungen. Erzählstoffe mit menschenähnlichen Tiergestalten laden ein, über das reale, alltägliche Zusammenleben von Mensch und Tier nachzudenken.
Der Comic bietet als äußerst populäres Medium besonders eindrückliche Darstellungen und hat die anthropomorphe Tierfigur zu einem Star gemacht. Originale Zeichnungen, Skizzen und Studien sowie Merchandise – kuratiert von Kunsthistoriker und Comic-Experte Dr. Alexander Braun – gewähren einen Einblick in den Humor, die Zeichenkunst und Geschichte des Comics bis in die Gegenwart.
Tiere prägen die Geschichte(n) des Comics auf ihre jeweilige, charakteristische Art und in ganz wesentlichem Ausmaß – ob Pechvogel Donald Duck, der faule, gefräßige Garfield oder der Wolf aus »Fables«, mit Anleihen aus den Grimm’schen Märchen. Bilderbögen aus dem 19. Jahrhundert gehören zu den Vorläufern der Comics und präsentieren Tiere als Märchenhelden, als Vorbilder bis hin zu Rollenklischees.
Die Ausstellung bietet Gelegenheiten, sprichwörtlich gewordene Zuschreibungen zu reflektieren, unterschiedliche Positionen zu Mensch-Tier-Verhältnissen kennenzulernen, zahlreichen Tierfiguren aus der Comicwelt zu begegnen, eigene Comics zu gestalten und sich selbst in ein Tier zu verwandeln.
Kinder erhalten kostenlos die »Rätselspur« – eine Begleitpublikation zur kreativen Auseinandersetzung mit der Welt der Comics, Donald Duck, Garfield und märchenhaften Tiergestalten.
Kuratiert von Dr. Alexander Braun.
Zur Ausstellung erscheint außerdem ein umfassender Katalog.
Die Ausstellung wird großzügig gefördert von der documenta Stadt Kassel und der hessischen kultur stiftung.
Dr. Alexander Braun
1966 in Dortmund geboren, promovierte 1995 in Kunstgeschichte über den amerikanischen Installationskünstler Robert Gober. Eine Karriere als bildender Künstler führten Braun mit Ausstellungen in Deutschland, Österreich, GB und Spanien bis in die USA. Renommierte Stipendien und Preise: u.a. Stiftung Kunstfonds 2011, Bonner Kunstpreis 2009, Artist in Residence Chinati Foundation, Marfa, Texas, 1999.
Ab 2008 widmete sich Braun verstärkt der musealen Vermittlung des Mediums Comic. 2010 gründete er die »German Academy of Comic Art«. Es folgten bislang 24 Museums-Ausstellungen zum Thema, darunter »Pioniere des Comic« (Schirn Kunsthalle, Frankfurt a.M., 2016) und »Comics!, Mangas!, Graphic Novels!« (Bundeskunsthalle, Bonn, 2017).
Es erschienen mehr als 20 voluminöse Publikationen zur Geschichte des Comics. 2015 und 2020 wurde Alexander Braun in den USA (für seine in drei Sprachen erschienenen Bände zum Werk von Winsor McCay und dem von George Herriman, Taschen Verlag) als bisher einziger Deutscher mit je einem »Eisner Award« ausgezeichnet, dem »Oscar« der Comic-Welt. Von den in München vergebenen »Peng«-Preisen wurden Braun bislang vier zuerkannt, 2022 würdigte man Brauns wissenschaftliche Leistungen in Erlangen mit einem Max-und-Moritz-Preis. Seit der Gründung 2019 hat sich Braun vornehmlich in den Dienst des »schauraum: comic + cartoon« in Dortmund gestellt und dort bislang 8 Ausstellungen kuratiert, zuletzt die Erfolgs-Ausstellung »Die Simpsons – Gelber wird’s nicht«. Alexander Braun lebt in Bad Honnef bei Bonn.
© Foto: Norbert Miguletz
»Es ist verblüffend, wie wenig sich bislang die Literatur- oder Kunstgeschichte mit dem Motiv des vermenschlichten Tiers im Comic beschäftigt hat. Eine ganze Traditionslinie von Goethe über Jean de La Fontaine bis zurück zu Aesop in der Antike kennt die Literaturform der Fabel oder volkstümlichen Märchendichtung. Der Comic des 20. und 21. Jahrhunderts ist diesbezüglich die Quintessenz, ein gigantisches finales Feuerwerk.«
Aktuelle Veranstaltungen und öffentliche Führungen aus dem Vermittlungsprogramm zur Sonderausstellung:
ICH, DAS TIER. Vom bösen Wolf bis Donald Duck – Tiere im Comic
Geschäftsführung | Programmleitung GRIMMWELT Kassel
Jan Sauerwald
Kurator
Dr. Alexander Braun
Ausstellungskonzeption
Dr. Alexander Braun
Julia Ronge, Claudia Roßkopf, Johanna Rüskamp, Jan Sauerwald
Produktionsmanagement
Björn Wolf
Grafikdesign
Studio Terhedebrügge
Illustration (Ausstellung, Rätselspur)
Nadine Redlich
Illustration (Ausstellungsmotiv)
Ralf Marczinczik
Vermittlung
Julia Ronge, Johanna Rüskamp
Presse | Öffentlichkeitsarbeit | Marketing
Katja Blum, Antje Haferkamp, Filip Kolek, Johanna Rüskamp
Verwaltung
Stefanie Büscher, Christine Großberndt, Johanna Rüskamp, Lina Schmidt, Timo Vogt
Medientechnik
Sophie Hilbert, Rolf Tonhäuser, ZweiNullEins
Licht
Armin Jakob/Jabatech, Landwehr + Schultz
Arthandling | Hängung | Konservatorische Betreuung
Srećko Barišić, Kulturelle Dienste mit Dr. Alexander Braun, Antje Kreuzberg
Lektorat
Rea Triyandafilidis
Übersetzung
Neville Williamson
Betreuung der Grimm-Sammlung der Stadt Kassel
Kilian Knop, Marie-Louise Lange, Daniel Rothen
Interviewinstallation
Hannah Leonie Prinzler
Interviewkonzeption
Claudia Roßkopf
Gestaltung Interviewinstallation
Maraccuja Grafikdesign | Carina Engelmann
Interviewpartner_innen
Prof. Mathias Antlfinger, Dr. Karsten Brensing, Derk Ehlert, Dr. Meret Fehlmann, Fabian Frank, Giselle, Prof. Ute Hörner, Prof. Dr. Christian Jaser, Prof. Dr. Elena Korowin, Josephine Mark, Lotte
Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit
Janosch Feiertag, Dieter Fuchs, Udo Giese, H & S Kunststofftechnik, Heinrich Hartleb, Kurt Heerdt & Sohn, Die Holzmeisterei, Julius Kress oHG, Walter Peter, Print und Rahmen, Tobias Sieber, Ingo Stoffelshaus, Malermeister Heiko Wiktor, Werbetechnik Zinke
Wir danken den Förderern der Ausstellung
Documenta Stadt Kassel
Landkreis Kassel
Hessische Kultur Stiftung
Wir danken den Förderern der Rätselspur
Gerhard-Fieseler-Stiftung
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